"Zukunft VOLKSWAGEN": Sargnagel oder Hoffnung nach Einigung mit IG Metall?

Nein es geht nur um VW, nicht um den VW Konzern es werden 50% abgebaut. Von ca.70.000 auf 35.000 Stellen reduziert.

Auf der IGM in Wolfsburg Seite steht:
Ausbildungsplätze: Des Weiteren werden künftig bei Volkswagen 600 Ausbildungsplätze sowie Stellen für dual Studierende an den Standorten des Haustarifvertrags angeboten – Volkswagen wollte hier eine massivere Reduzierung vornehmen. Zusätzlich sollen perspektivisch 50 Kapazitäten für Einstiegsqualifizierungen geschaffen werden. Ferner wurde die von Volkswagen gekündigte Übernahmeverpflichtung der Auszubildenden wieder in Kraft gesetzt.

Bis jetzt hat VW über alle ca. 10 Standorte 1200 Ausbildungsplätze, Wolfsburg hatte alleine ca. 500.
Somit wurden die Ausbilungplätze um die Hälfte reduziert.

Nun wartet doch erst mal ab….. vorher danken noch ein paar andere Hersteller ab.

Ehy Moin erst ma
Herbert Dies wollte schon vor Jahren genau diesen Personal Abbau.
Wurde aber geschasst und abgesägt.

Man bedenke, die Strafen für den Abgasskandal belaufen sich auf über 100 Milliarden insgesamt.

In den letzten 8 Jahren hat VW 9,1 Milliarden Subventionen von uns Steuerzahlern erhalten.

Die Aktionäre haben im Juni 2024 insgesamt 4,5 Milliarden Dividende erhalten.

Hatte man diese Summen in die Zukunft investiert.....

Aus meiner Sicht too little und too late.
Der Konzern verlor kürzlich 50% seines Weltmarkts, aus meiner Sicht unwiderruflich, da man schlicht seit Längerem nicht mehr wettbewerbsfähig ist (zu teuer, technisch veraltet, qualitativ minderwertig). Und bereits davor hatte man massive Schulden angehäuft, die Werke liefen teils mit nur 60% Auslastung, die Taktzeiten betrugen ein Vielfaches der Konkurrenz, und auch beim Personal benötigte man einen deutlich höheren Headcount pro produzierter Automenge als der Wettbewerb (IMHO der Hauptgrund für die nicht mehr wettbewerbsfähigen Preise bei quasi nicht vorhandener Profitmarge).
M. M. n. hat man jetzt eine große Chance versäumt, sich gesundzuschrumpfen, einige Werke loszuwerden und den Headcount auf ein gesundes Maß zu reduzieren, sondern sich stattdessen für ein Sterben auf Raten entschieden.
Die verlautbarten Pläne, gleichzeitig massiv umzubauen, den Technologievorsprung der Konkurrenz von zehn Jahren nicht nur aufzuholen, sondern gleich auch noch Technologieweltmarktführer zu werden UND gleichzeitig irgendwie auch noch Rekordprofite zu generieren, das alles bei im Prinzip unveränderter Infrastruktur und Mentalität und obwohl sich der Markt massiv verändert hat und zahlreiche neue, innovative Hersteller am Markt sind, halte ich für komplett illusorisch. Langfristig sehe ich den gesamten VW-Konzern eher als verlängerte Werkbank für den europäischen Markt für Hersteller wie Xpeng, z. B. in Form einer Lizenzfertigung o. ä.

Ganz ehrlich? Es nervt.
Jetzt bin ich alt genug, um den Strukturwandel im Ruhrgebiet miterlebt zu haben. Wobei "Strukturwandel" ja oftmals den Beginn der (ich übertreibe es jetzt mal absichtlich) Pest der Neuzeit bezeichnet, das "Shareholder value". 1982 zerschlugen die Hauptaktionäre Allianz und Commerzbank die Gutehoffnungshütte in Oberhausen, gliederten den Geschäftsbereich Nutzfahrzeugtochter M.A.N. aus, verfrachteten deren Vorstand und den Firmensitz nach München und machten den Rest dicht. Oberhausen verlor damit nach und nach gut 60 bis 80.000 Arbeitsplätze. Insgesamt verlor das Ruhrgebiet mit dem Wegfall der Schwerindustrie gut 350.000 Arbeitsplätze.
Mit der Bildung der Deutschen Bahn AG aus Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn im Rahmen der Bahnreform sank die Zahl der Mitarbeiter von (DB und DR zusammen) 473.000 auf knapp 185.000, ein Verlust von 288.000 Arbeitsplätzen.

Die Reaktion von Politik und Gesellschaft auf diesen Abbau von 680.000 Arbeitsplätzen kann man höchstens als "diffuses Hintergrundrauschen" bezeichnen. Und jetzt verkündet VW, dass sie 35.000 Arbeitsplätze abbauen wollen.... und ein Aufschrei geht durch das Land! Dabei ist das grade mal 5% dessen, was man in den letzten Jahren und Jahrzehnten leichtfertig und desinteressiert weggegeben hat.
Oder hat man Angst, dass die Aktien nichts mehr wert sein werden, wenn VW "die Biege macht"? Dabei hat Otto Normalverbraucher doch am Wenigsten davon. Die Masse - 53,3% - der Aktien und damit der Dividende sind im Beitz von zwei Familien - Porsche und Piech.

Wie Anfangs gesagt, ich bin vom "Thema VW" langsam nur noch genervt. Gut, es sind ja nicht allein die 35.000 Mitarbeiter, ihre Familien, die Kommunen und Länder, der Steuerzahler usw., die das Missmanagement und die überbordende Gier ausbaden müssen....
.... es sind ja auch die 4.000 gehobenen Manager, die jetzt keinen Porsche mehr als Dienstwagen bekommen. Die müssen jetzt VW fahren. Was ein gesellschaftlicher Absturz!

Sargnagel! Man kann überfällige strukturelle Reformen natürlich mittels ein paar oberflächlicher "Rettungsmaßnahmen" noch scheinbar unendlich aufschieben. Die Realität ist dann meist, dass der Patient - genau deswegen - keine Überlebenschancen mehr hat.

Ich bin seit Ewigkeiten in der IG Metall und gebe gern 1Ct pro Euro Gehalt. Warum sollen die "Trittbettfahrer " den gleichen Abschluss erhalten????
Liebe Grüße aus Enger...

VW muss dringend wieder bessere Autos bauen, vor allem E-Autos. Dazu gehört eine höhere Qualität und/oder ein niedrigerer Preis. Wenn VW das nicht gelingt, werden langfristig alle Werke geschlossen und alle Mitarbeiter entlassen. VW muss dringend konkurrenzfähig werden. Man muss sich bei VW auch fragen, ob man die Stückzahlen der 2000er und 2010er überhaupt jemals wieder erreicht, denn wenn man das nicht erwartet, wären eventuell Werkschließungen sinnvoll um den Konzern gesund schrumpfen zu lassen.

Ich fand es cool, als VW ihre ID Modelle auf den Markt brachten. Die sahen - zum Glück - nicht nach VW Verbrenner aus. Die sind auf der Strasse ganz klar als VW-BEVs zu erkennen. Leider geht der Trend bei VW wieder weg von ID und wollen ihre E-Autos optisch so nahe wie möglich an die Verbrenner bringen.
Mein erster und letzter VW war damals, nach der Fahrprüfung, ein VW Käfer. Danach nie mehr ein VW. Nicht weil ich die nicht mochte, hat sich einfach so ergeben. Mein zweiter VW ist doch tatsächlich ein ID3 First Edition. Ich hab mir den noch kurz vor der Einführung des Face-Liftes geschnappt. Die markante schwarze Plastikabdeckung auf der Motorhaube hat mich optisch so angesprochen, dass ich die noch unbedingt haben wollte. Das Facelift sieht halt wieder so nach langweiliger Verbrenneroptik aus.

Die Marke Volkswagen beschäftigt weltweit rund 139.000 Mitarbeiter, davon etwa 76.000 in Deutschland
Wenn man jetzt 35.000 Stellen abbaut bleiben noch 40.000 in Deutschland.
Die Werke bleiben offen als Wärmestuben!

VW streicht 35.000 Stellen
Werke werden nicht geschlossen, aber keine Autos mehr gebaut ...

VW und IGM
Letzte Generation. bekommt eine neue Bedeutung!

Wie können 35.000 Arbeitsplätze bis 2030 sozialverträglich abgebaut werden?
VW hat in Deutschland 75.000 Beschäftigte.
Das sind fast 50%, die in 5 Jahren über Vorruhestand, Abfindungen oder Ausgliederung abgebaut werden sollen.
Bei Mercedes Sindelfingen und Porsche Zuffenhausen wird das im Februar auch passieren.
Meine Meinung: Man hat sich also entschieden, die Werke in Deutschland langsam ausbluten zu lassen.
Keine Zukunft, keine neue Entwicklung, keine Innovation, keine neuen Produkte!
Damit zerstört die IGM auch die Zukunft der Zulieferindustrie.
Kein Thema war die Zukunft:
Autonomes Fahren, Roboter, Batterie, eigenes Ladenetz, Mobilität 2030, neuer Player auf dem Energiemarkt wird nicht groß thematisiert.
Ausbildungs- und Studienplätze
Wolfsburg allein hatte ca. 400 pro Jahr jetzt noch 600 pro Jahr für alle 10 Werke von VW.

35.000 Arbeitsplätze bei VW
Das jetzt bitte hochrechnen auf VW Zulieferer.
Da reden wir noch nicht von anderen OEMs und ihren Zulieferketten.

Aber was mich traurig macht, eigentlich verdienen diese Arbeiter immer noch sehr gut.
Böse gesagt, es gibt nur keine Sonderzahlungen mehr, auch die Boni werden nicht gestrichen, nur gekürzt.
Man hätte ja mehr Geld abgeben können, für PV auf dem Dach um die Energiekosten zu senken.
Für Inovation, Forschung, wirklich auch einen ID2 in Deutschland zu bauen usw.... FÜR DIE ZUKUNFT

Hinweis: Wegen Umstellung des Aufnahmeequipments auf einen Mikrofonarm ist der Ton leider noch nicht optimal eingestellt. Wird in den nächsten Videos besser!